Die Heimat der Macadamia
Heimat Entdeckung Entwicklung des
kommerziellen Anbaus
Heimat

Die Heimat der Macadamia ist Australien. Dort, im subtropischen Regenwald an der Ostküste des Kontinents, liegt der ursprüngliche Lebensraum der Gourmet-Nuss.

   Subtropischer Regenwald in Australien.

Die kommerziell weiterentwickelten Macadamia-Arten stammen alle von Macadamia integrifolia sowie Macadamia tetraphylla ab. Diese sind im küstennahen Regenwald des subtropischen Australiens heimisch, zwischen dem 29. und 25. Grad südlicher Breite. Dort verläuft die Grenze zwischen den Bundesstaaten New South Wales (NSW) und Queensland (Qld). Während Macadamia integrifolia im nördlichen Teil dieses Gebietes dominiert, ist Macadamia tetraphylla im südlichen Teil beheimatet und ist eher an moderate Temperaturen angepasst.

  Wilde Macadamias bei Mount Warning, NSW

Darüber hinaus kommen Macadamia-Arten auch im tropischen Norden Queenslands, in den Atherton Tablelands vor. Bedingt durch die Höhenlage herrscht dort ein gemäßigtes subtropisches Klima.

nach oben


Die Entdeckung der Macadamia-Nuss

Lange bevor die ersten Europäer Australien "entdeckten", war dieser Kontinent seit über 40.000 Jahren bewohnt. Die einheimischen Australier, von der Europäern "Aboriginies" genannt, besaßen überwältigendes Wissen ihres Lebensraumes, sowohl der Tier- und Pflanzenwelt aber auch der klimatischen Bedingungen. Dieses immense Wissen ermöglichte ihnen differenzierte Entwicklung der verschiedenen Volksgruppen mit ihren eigenen Sprachen und Kulturen. Leider hatten die europäischen Eroberer keinen Überblick über das Ausmaß dieses Wissensschatzes. Sie verfolgten die Aboriginies, stuften sie als "primitiv" ein und schlachteten ganze Völker ab. Das Wenige an Wissen, was bis in die heutige Zeit erhalten geblieben ist, hat bei den weißen Einwanderern nicht, oder nur in geringem Maße zum Verständnis der Besonderheiten des Kontinents beigetragen.
Verschiedene Arten der Macadamia wurden von Aboriginies zu unterschiedlichen Zwecken genutzt. Sie ernteten die giftigen, extrem bitteren Früchte der tropischen Macadamia whelani und machten sie durch Mahlen und anschließendem Backen essbar.

Die Nüsse der Macadamias im heutigen Grenzgebiet zwischen NSW und Old. verzehrten die Aboriginies roh. Das wertvolle Öl der Kerne bot eine willkommene Ergänzung der Nahrung und wurde auch als Feuchtigkeitsschutz auf die Haut aufgetragen. Zwischen 1828 und 1860 wurden europäische Forscher erstmals auf Macadamia-Bäume  aufmerksam. Baron Sir Ferdinand Jakob Heinrich von Mueller bestimmte 1858 die bis dato unbeschriebene Pflanze. Er nannte sie Macadamia ternifolia und etablierte damit auch die Gattung Macadamia, benannt nach seinem Freund Dr. John Macadam.

Dr. John Macadam (1827-1885)

Die Macadamia ist endemisch in Australien, d.h. sie kommt natürlicherweise nur in Australien von. Sie ist auch die einzige einheimische australische Nahrung produzierende Pflanze, die kommerziell angebaut wird.

nach oben


Die Entstehung des kommerziellen Anbaus von Macadamia-Nüssen

Trotz ihrer australischen Heimat wurde der Wert für kommerziellen Anbau auf Hawaii entdeckt. 1881 wurden die ersten Macadamia-Samen nach Hawaii gebracht, zehn Jahre später führte die Landwirtschaftsbehörde Hawaiis gezielt Macadamia-Samen ein. Ursprünglich sollten die Bäume als Windschutz für die Zucherrohrplantagen dienen. Die überaus schmackhaften und dazu noch gesunden Früchte veranlassten die Hawaiianer 1922, erste größere Macadamia-Plantagen zu pflanzen. Begünstigt durch eine Steuerbefreiung für reine Macadamia-Plantagen wurden in den frühen dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts bereits kommerziell relevante Mengen produziert, 1938 waren 1.000 Hektar Land auf Hawaii mit Macadamia-Bäumen bepflanzt.

Die Sorten, mit denen auf Hawaii die Plantagen bepflanzt wurden, stammen ausschließlich von Macadamia integrifolia ab.

Die Australier entdeckten den kommerziellen Wert ihrer "bush-nut" erst Mitte der sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts. Zwar bepflanzte der innovative Farmer Charlie Staff zwischen 1878 und 1888 eine 1,2 Hektar große Fläche mit Macadamia-Sämlingen, blieb aber mit einer handvoll weiteren Macadamia-Farmern relativ unbedeutend. In Dunoon, der selbsternannten "Macadamia-Hauptstadt der Welt", wurden erstmals veredelte Macadamia-Bäume gepflanzt. Kurioserweise stammten die Edelreiser alle aus hawaiianischen Züchtungen. Inzwischen sind über 5.000 Hektar mit Macadamia-Bäumen bepflanzt. 90 Prozent der australischen Macadamia-Produktion findet man heute im Ursprungsgebiet der Nuss, dem küstennahen Grenzgebiet zwischen NSW und Qld.

nach oben

© by baumgart consulting/services gmbh & co. kg | last update: Jan. 2005